Forschungsprojekt mit zwei Kurzsymposien

AdBK Nürnberg und TH Nürnberg

Architektur Hören - Forschungsprojekt mit zwei Kurzsymposien

Prof. Jan St. Werner von der AdBK Nürnberg und Prof. Carola Dietrich von der TH Nürnberg realisierten im Rahmen ihres Kooperationsprojekts Architektur Hören vom 17. bis 19. Juni ein Symposium, das sich in Theorie und Praxis (unter Einbezug historischer sowie aktueller Perspektiven) mit der akustischen Wahrnehmung von architektonischen Umgebungen befasste. Gemeinsam mit Studierenden der AdBK Nürnberg und der TH Nürnberg setzten sie sich mit der Akustik von Institutionen und öffentlichen Räumen auseinander.

Das Symposium begann im Dickhäuter-Gehege des Nürnberger Zoos mit einer Lesung, die von Milan Ther, Direktor des Kunstvereins Nürnberg - Albrecht Dürer Gesellschaft, und Nele Jäger, Studentin der AdBK Nürnberg, konzipiert wurde. Die Opazität von Transparenz - Sehen und Sichtbarkeiten der Moderne (Fehlt: Ist das ein Buch oder der Titel des Symposiums?) beschäftigte sich mit der Struktur des Sehens (nicht selbsterklärend) (innerhalb der Moderne) von der Weltausstellung von 1851 bis hin zu den visuellen Regimes (was ist ein visuelles Regime?) des folgenden Jahrhunderts, (welche geprägt waren durch Imperialismus und einer weitgreifenden eurozentrischen Neuorganisation der Welt.)   Fehlt: Was hat das mit Architektur hören zu tun? Glaube für den Leser wäre es interessanter, warum das im Dickhäuter-Gehege stattfand. Dickhäuter = Nashorn, oder?

Während der Sitzung (in situ) wurden Ausschnitte aus The Crystalline Veil and the Phallomorphic Imaginary (2005) von Donald Preziosi sowie Passagen aus Zuhören als Haltung (1964) von Roland Barthes gelesen. 

Gemeinsam mit dem österreichischen Künstler und Klangforscher Sam Auinger fand am darauffolgenden Tag ein Sound Walk durch das Neue Museum Nürnberg mit den Studierenden statt. (fehlt: Erklärung, was man da macht) Das Museum und der vorgelagerte öffentliche Raum wurden gemeinschaftlich akustisch erforscht. (was bedeutet das?) Dabei wurde die Aufmerksamkeit vor allem auf das auditive Verständnis von Architektur, das visuelle Hören und das akustische Sehen gelenkt. (hier wäre ein weiterführender Link schön, was der Unterschied zwischen "auditivem Verständnis", "visuellem Hören" und "akustischem Sehen" ist bzw. was damit gemeint ist)

Zum Abschluss des Symposiums hielt Nicole L’Huillier einen Vortrag zu ihrer Forschungsarbeit. Die chilenische Künstlerin ist PhD Research Assistant im MIT Media Lab und arbeitet zu Wahrnehmung von Sound und Raum sowie zur Interaktion zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz.

In einem zweiten Kurzsymposium im Wintersemester ist Louis Chude-Sokei zu Gast gewesen: Er hinterfragt und re-kontextualisiert mit seinem Projekt „Echolution“ schon seit einiger Zeit Aufnahmen von kolonialen und rassistisch geprägten Archiven. In seiner Arbeit erfasst er soziale Räume und Strukturen, die in einem historischen Trauma stecken und evoziert damit unmittelbare Reaktionen und Projektionen der TeilnehmerInnen.

2019 nahm er zum Beispiel das letzte Sklavenquartier Nordamerikas auf, indem er mit modernsten Aufnahmetechniken den Ort als Resonanzraum genutzt hat, um vorhandene Texturen und Klänge aus der Architektur herauszulösen. Chude-Sokei führte mit den TeilnehmerInnen des Kurzsymposiums am 4.12. eine Begehung des Dokumentationszentrums in Nürnberg durch und aktivierte die vorhandene Architektur gemeinsam mit den Studierenden. 

Am 5.12. wurde theoretischer über seine Kollaboration mit Professor Jan St. Werner Arbeit, das Projekt „The Other City“ und über die Aufnahmen des vorherigen Tags sprechen.Abschließend reflektierten Nele Jäger und Milan Ther in einem plein air Seminar mithilfe Deleuzes Text „Francis Bacon: The logic of sensation“ die Beziehung von „Ton als Bild“.